70 Jahre Glocken St LudgerusDom Billerbeck
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Am 7. April 1946 wurden die Glocken feierlich eingeweiht. • In diesem Video wird 'gefeiert', dass schon 70 Jahre die Glocken ihren Klang von dem Nordturm der Billerbecker Propsteikirche herablassen. • Die Glocken haben für viele Billerbecker Bürger eine Bedeutung - es sei zu ihren Kommunionfesten, zu Taufen, Hochzeiten aber auch Beerdigungen und Seelenämtern. • Kurz zum Video: Die Aufnahme entstand am Samstagabend den 9.April 2016 um 18:00. Erst fängt der Stundenschlag an, bei 1:50 fängt die Marienglocke (des') zu läuten zum Angelus, bei 4:15 fängt das vollständige Geläute aus 1946 zu läuten. • Bei der feierlichen Weihe wurden die in 1946 gegossenen Glocken des Domes, aber auch die in 1945 gegossene Glocke von St. Johannis und die der Krankenhauskapelle (heute Ludgeri-Stift) eingeweiht. • Alle Glocken hatten Aufschriften, die von dem Studienrat Herrn Dr. Schulte entworfen worden sind. Die grösste der damaligen Billerbecker Glocken erhielt auch ein Chronogramm: MVnDI CVnCtlpotens reCtor saLVat pereVntes SaLVatorl ergo IVngere Vos IVbeo - Heil nur bringt den Verlorenen der Welt allmächtiger Lenker; Also dem Heiland nur folget, so klingt mein Gebot. • Die 2 kleinen Glocken des Nordturmes erhielten Aufschriften, die an der Glockenablieferung in 1915 und 1942(!) erinnern: Bis bello contrita refusa crucique dicataoccisos plango, iam super astra voco und „Ludgerus vocor hie pagoque urbique patronus Bellis expertus von tueor geminis - was soviel heisst wie Zweimal zerschlug mich der Krieg, jetzt neu und dem Kreuze gewidmet, Klag ich um den, der fiel, fuhr ihn zum Sternengezelt - und - Ludger heiß ich, Schirmer hier der Stadt und des Landes, Und so steh ich euch bei, in zwei Kriegen bewährt. • Die anderen 2 Glocken wurden nach den Eltern Jesu genannt und tragen die Aufschriften: Sancta Maria regina piissima pacis adesto Pacem da populis clamat ahenea vox (Heilige Maria, du Königin milde des Friedens, hilf uns; Frieden den Völkern verleih', ruft mein eherner Mund.) und Joseph vir iustus fidusque pudens humilisque Virtutes doceas defendas vitia (Joseph du gerechter und treuer Mann, voll Zucht und voll Demut, Sei uns der Tugenden Lehr, sei uns der Laster Wehr.) • Doch als der Dom erbaut wurde, gab es erstmal ein anderes Geläute. Bis 1909 wurden die drei Glocken (1677, wahrsch. Urbanus Hardinck und 1777, Andreas Mabillot) von der Vorgängerkirche St. Ludgeri im Turm hineingehängt, bis es eingeschmolzen und ersetzt wurde. Dabei kamen die 4 Glocken Bernhard, Hermann-Joseph, Agnes-Aloysius und Anna aus der Gußgrube von Petit Gebr. Edelbrock. Die Schlagtöne waren des'-es'-f'-as'. Eine geplante B°-Glocke konnte aus Kostenaufwand nicht realisiert werden. • Doch als nach dem Krieg ein neues Geläute kommen musste, wurde die Glockengiesserei Otto aus Bremen-Hemelingen beauftragt, ein solches zu giessen. Die Schlagtöne blieben die gleichen, etwas später wie die vier kleineren - in 1926 - konnte auch die B°-Glocke realisiert werden. Sie wurde Ludgerus genannt, wie auch die Kirche. Erst in 1928 bekamen die Glocken ein elektrisches Läutewerk. • In 1942 wurden dann auch diese Glocken abgegeben, wurden am 4.1. zuletzt geläutet zum Hochamt des Dreikönigensonntages. Danach tat eine Schallplatte dienst, als Alternative zum 'richtigem Glockengeläute'. • Zum Glück konnte schon schnell ein Geläute angeschafft werden. In 1946 waren die Glocken schon fertig, um sie Ostern schon einzuweihen. Es waren, nach einer Notkirche in Coesfeld, die ersten Glocken die die Gußgrube aus Gescher verliess, zusammen mit dem Geläute der Fabian und Sebastiankirche zu Osterwick (was allerdings schon Allerheiligen 1945 eingeweiht wurde). • Zur Weihe wurde auch ein Lied komponiert, was im Video auch ab 2:43 zu sehen ist. • 70 Jahre später wurden die Glocken feierlich (am 7. April 2016) mit einem Glockenkonzert gedenkt. Die Aufnahme entstand aber am 9. April zum Hochamt der Glockenmesse . • Da die Klöppel der Glocken und das Joch der großen Glocke erheblich verbessert werden können, werden so bald wie möglich diese Teile saniert. Jetzt sind die Bremsen rausgeholt worden, so dass das Ausläuten schon länger und esthetisch besser klingt. Leider ist kurz vor dem Pfingstläuten die Kette der Salvator rausgerissen und kann deshalb nicht mehr läuten. • Ein ganz großes und herzliches Dankeschön möchte ich dem Pfarrer und Glockenliebhaber Frank Bakenecker aussprechen für die Erlaubnis, den Turm zu besteigen. Auch ein sehr schönes Dankeschön an Joeri für's mitkommen und die Assistierung beim Aufnehmen. • Benutzte Quellen: Kirchenführer St. Ludgerus und St. Johannis Billerbeck, Nachlaß Archiv Paul Meyer (mit herzlichen Dank an Theo Meyer), Pfarrchronik Billerbeck (mit herzlichen Dank an Elisabeth Wenker), Geschichte der Stadt Billerbeck (Verlag für Regionalgeschichte ; Bielefeld 2012), Heinrich Otte: Glockenkunde.
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