Langenzenn FÜ Glocken der evangluth Stadt und ehem Klosterkirche Turmaufnahme











>> YOUR LINK HERE: ___ http://youtube.com/watch?v=_X-XREkJGDk

Drei Glocken erklingen vom Kirchturm der evangelischen Stadt- und Klosterkirche des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstiftes - dem Wahrzeichen der mittelfränkischen Kleinstadt Langenzenn. Die Evangelistenglocke, welche ein Jahr nach der Zerstörung des alten Gotteshauses im Städtekrieg (1388) geschaffen wurde, ist eines der ältesten Ausstattungsstücke der Kirche und als einzige Glocke noch aus deren Erbauungszeit erhalten. Gegossen wurde sie aller Wahrscheinlichkeit nach von Hermann (II.) Kessler, einem Mitglied der bedeutenden Glockengießerfamilie in Nürnberg. Die dickwandige, in mittelalterlich-schwerer Rippe gegossene Glocke wird von einer zweizeiligen, abwechselnd von Rosenblättern und Glöckchen getrennten, Schulterinschrift verziert, welche unter anderem eine genaue Datierung und schließlich auch eine Zuschreibung des Glockengießers ermöglicht: LVCAS IOHANES MARCVS MATHEVS AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINVS TECVM BENEDICTA TV IN MVLIERIBVS ET (Herabführung in untere Zeile) BENEDICTA TV IN MVLIERIBVS ET BENEDICTVS FRVCTVS VENTRIS TVI AMEN ANO DOMINI M CCC LXXXVIIII I N R (dt. Lucas, Johannes, Marcus, Matheus - Gegrüßet seist du Maria voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit bist du unter den Frauen [sic!] und gebenedeit sei die Frucht deines Leibes im Jahre des Herrn 1389). Für Kessler als ausführenden Meister sprechen unter anderem die Kronenform und Worttrennungen durch Glöckchen und Rosen, wie sie auf den ihm zugeschriebenen Glocken zu finden sind. Sicherlich sind (während der Klosterzeit) nach ihrem Guss noch weitere Glocken hinzugekommen, von ihnen ist heute jedoch - sei es durch die kriegerischen Auseinandersetzungen der frühen Neuzeit oder der beiden Weltkriege - keine mehr erhalten. Knapp zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges beauftragte man schließlich die Glockengießerei der Gebrüder Rincker im hessischen Sinn mit dem Guss von zwei neuen Glocken, welche die historische Glocke harmonisch umspielen sollten. Leider musste (spätestens) mit der Ergänzung der beiden Rincker-Glocken wohl auch der historische Holzglockenstuhl weichen, und durch den heute vorhandenen Stahlglockenstuhl ersetzt werden. Positiv anzumerken ist, dass bei kürzlicher Sanierung des Gotteshauses auch die vorhandenen Joche aus Stahl durch selbige aus Eichenholz ersetzt worden sind - dem Klangbild des Geläutes soll es ein Schaden nicht sein. Übrigens: Die Nummerierung der beiden großen Glocken wurde wohl vertauscht, da der Durchmesser der historischen Evangelistenglocke bedingt ihrer schweren Rippe größer ist, als der der tontieferen Gott-Vater-Glocke. Mit dem archaischen Klangbild der hist. Glocke dennoch ein sehr charakterischtes und überzeugendes Geläute! • Gl. 1 | Gott-Vater-Glocke | g' | 721 kg | 1064 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1954) • Gl. 2 | Evangelistenglocke | a' | 1120 mm | Hermann (II.) Kessler, Nürnberg (1389) • Gl. 3 | Christusglocke | c'' | 299 kg | 811 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1954) • Bereits während Langenzenn 954 erstmals erwähnt wird, zeugt bereits eine kleine Holzkapelle vom religiösen Leben am Königshof. Nur drei Jahrhunderte später wird Langenzenn Dekanat und ab 1280 innerhalb von stolzen 90 Jahren eine dementsprechend große Kirche aus Stein errichtet. Doch mit dem Einfall der Nürnberg im Städtekrieg 1388 brennt das alte Gotteshaus vollständig ab - nur eine vom Ruß geschwärzte Madonna übersteht den Brand und lässt eine Wallfahrt nach Langenzenn enstehen. Ab 1388 werden schließlich der Turm und ab 1391 auch Langhaus und Chor der Stadtkirche errichtet. Zur Betreuung der Wallfahrt gründen die Nürnberger Burggrafen 1409 ein Augustinerchorherrenstift, welches sich direkt an den Kirchenbau anschließt und in seiner heutigen Gestalt ab 1467 errichtet wurde. Vom Reichtum und der Bedeutung des ehemaligen Klosters zeugen noch heute die vielen erhaltenen Altäre und Kunstschätze aus dieser Zeit. Mit Einzug der Reformation in Langenzenn wurde in den 1530er Jahren auch das Kloster aufgelöst und die Kirche evangelisch - die Klosteranlage blieb im Kern aber bestehen und verfügt über einen traumhaften, bis heute erhaltenen Kreuzgang. Nach einer grundlegenden Sanierung ab 2017 erstrahlen die bezaubernde Kirchen- und Klosteranlage - in neuem Glanz - und können wieder genutzt werden. Weitere Informationen: https://www.kirche-langenzenn.de/kirc... • Zum Videoprogramm: Zunächst erfolgt eine Führung durch die Kirche, während im Hintergrund das Geläute aus dem Kreuzgang zu hören ist. Ab 02:35 wird zudem kurz ein Einblick in die ehem. Klosterräume gegeben. Anschließend erklingen die Glocken im Einzelnen. Es beginnt die kl. Christusglocke bei 03:30, gefolgt von der Evangelistenglocke ab 04:30, und schließlich der großen Glocke bei 06:20. Zum Abschluss ist ab 07:45 das Geläute aller Glocken zu hören. • Bedanken möchte ich mich bei Herrn Dekan Schuster für die Genehmigung und Mesner Herrn Ziegler für die Ermöglichung der Aufnahme, sowie bei B. S. für seine Unterstützung.

#############################









Content Report
Youtor.org / YTube video Downloader © 2025

created by www.youtor.org