45 Der Brief des Paulus an die Roemer
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Video Source: www.youtube.com/watch?v=FtLwKTnA8x0
Aus der Luther Bibel 1956 • Zur Mp3 http://www.lebensentscheidung.de/bibe... • Der Römerbrief (Röm) • Der Röm gilt aufgrund seines Inhalts allgemein als der wichtigste Paulusbrief. Von zentraler Bedeutung ist er darüberhinaus durch seine Wirkungsgeschichte geworden. So hat Martin Luther z.B. aus Röm 1,16f. ganz wesentliche theologische Anstöße erhalten. • Die Abfassungssituation • Der Röm nimmt eine gewisse Sonderstellung unter den paulinischen Briefen ein, da er an eine Gemeinde gerichtet ist, die der Apostel nicht selbst gegründet hat. Paulus steht an einem entscheidenden Wendepunkt seiner Mission. Seine Tätigkeit im Osten des Römischen Reiches sieht er als beendet an. Er hat noch die Aufgabe, die Kollekte, die die Gemeinden in Mazedonien und Achaia für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem gesammelt haben, nach Jerusalem zu bringen. Danach hat er vor, seine Mission im Westen des Römischen Reiches, in Spanien, fortzusetzen. Auf dem Weg dorthin will er Rom besuchen und hofft auf die Unterstützung der römischen Gemeinde für sein Vorhaben (15,22-29). • Der Brief ist also von Paulus geschrieben worden, um sich und sein Evangelium der unbekannten Gemeinde vorzustellen. Dieses Anliegen erklärt die äußerste Zurückhaltung, die Paulus gegenüber den Adressaten walten läßt (vgl. 1,12; 15,14f.) und die Ausführlichkeit der Argumentation. Der Apostel scheint mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die römischen Christen bereits über gewisse Kenntnisse seiner Theologie verfügten. Er befürchtet offenbar, daß diese zu Mißverständnissen geführt haben könnten. Unter dieser Voraussetzung ist die ausdrückliche Auseinandersetzung mit jüdischen (bzw. judenchristlichen) Gegenargumenten verständlich (vgl. 3,1-8; 9-11 u.ö.). Paulus will mögliche Mißverständnisse ausgeräumt haben, bevor er in Rom eintrifft. • Die Adressaten • Über die Anfänge der christlichen Gemeinde in Rom wissen wir nichts Sicheres. Erst spätere Legenden führen die Gründung auf Petrus zurück. Das wäre aber ein Umstand, den Paulus sicher in einem Schreiben, das in der eben beschriebenen Situation entstanden ist, erwähnt hätte. Das Christentum dürfte auf den üblichen Handelswegen in die Hauptstadt des Römischen Reiches gekommen sein. Die christliche Mission in Rom konnte eine große jüdische Diaspora als Ausgangsbasis nutzen. Vermutlich hat sie zunächst in mehreren Synagogengemeinden oder deren Umfeld Fuß gefaßt. Dabei scheint es zu Auseinandersetzungen gekommen zu sein, die Kaiser Klaudius Ende der 40er Jahre dazu nutzte, gegen die Juden vorzugehen (Sueton, Claudius 25,4; vgl. Apg 18,2). Diese Ereignisse führten dazu, daß sich in Rom der Ablösungsprozeß des jungen Christentums vom Judentum beschleunigte (Die neronische Christenverfolgung im Jahre 64 setzt voraus, daß den Behörden die christlichen Gemeinden als selbständige Größen bekannt waren.). • Paulus geht im Röm davon aus, daß die Gemeinde in Rom mehrheitlich aus Heidenchristen besteht, denn er kann sie insgesamt als solche ansprechen (1,5.13-15; 11,13.17-32). Zugleich muß aber auch mit einer judenchristlichen Minderheit gerechnet werden, da sonst der in 14,1-15,13 behandelte Konflikt kaum verständlich wäre. Nach der Grußliste in 16,3-15 zu urteilen, haben einige Judenchristen an der Spitze von Hausgemeinden in Rom gestanden. • Die eben genannte Grußliste nennt explizit 5 Hausgemeinden in Rom (16,5.10.11.14.15). Wahrscheinlich sind es noch mehr gewesen. Frauen spielten eine aktive Rolle. • Abfassungszeit und -ort • Paulus hat den Röm wahrscheinlich in Korinth im Hause des Gaius im Frühjahr 56 diktiert. Er ist wohl durch Phöbe, die Diakonin der Gemeinde in Kenchreä, überbracht worden (16,1). • ... http://www.bibelwissenschaft.de/bibel...
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